Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Finanzreserven der Krankenkassen betrugen zum Ende des 1. Halbjahres rund 4,6 Milliarden Euro. Dies entspricht 0,16 Monatsausgaben und liegt damit weiterhin unterhalb der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve in Höhe von 0,2 Monatsaus-gaben. Die Überschüsse der Krankenkassen dienen damit vorrangig der Auffüllung ihrer Finanzreserven auf das gesetzliche Mindestniveau.

Die gesetzliche Krankenversicherung steht finanziell massiv unter Druck.

Die Ausgaben wachsen weiterhin deutlich stärker als die Einnahmen. Auch im ersten Halbjahr 2025 steigen die Ausgaben in nahezu allen Bereichen ungebrochen dynamisch an. Der Überschuss der Krankenkassen sollte nicht falsch interpretiert werden. Er ist nur eine Momentaufnahme und dient lediglich zur Auffüllung der sehr niedrigen Finanzreserven auf das gesetzlich geforderte Mindestniveau. Bereits 2026 dürften die Beitragssätze wieder unter Druck geraten. Der Handlungsbedarf ist klar: Wir brauchen kurzfristige Maßnahmen und langfristig wirkende Strukturreformen.

Wir als Krankenkasse haben unseren Beitrag geleistet: 

Prozesse verschlankt, Angebote digitalisiert, Leistungen geprüft. Doch ohne den politischen Mut zu grundlegenden Veränderungen greifen unsere Möglichkeiten zu kurz. Es braucht mehr als punktuelle Hilfen oder zusätzliche Darlehen, es braucht einen verlässlichen Plan für morgen. Denn ein solidarisches Gesundheitssystem darf keine Frage des Geldes werden. Es muss funktionieren, auch in Krisenzeiten. Auch für die Schwächeren. Und auch in Zukunft.

Wer dabei nie vergessen werden darf: Sie. 

Nicht nur als Beitragzahlende, sondern als Menschen mit Sorgen, Hoffnungen und Zielen. Als Ihre BKK ist es unser großes Anliegen, dass Sie gesund bleiben. Und wenn das einmal nicht gelingt, dann möchten wir an Ihrer Seite stehen, mit echter Botschaft, dass Sie hier gut aufgehoben sind.

Ihr Stephan Huhn
Vorstand der BKK Herkules

Veröffentlicht: 14.10.2025 - Aktualisiert: 24.10.2025